Monat: August 2023

1. September – Antikriegstag Dem Frieden eine Chance

Lang ist die Liste der imperialistischen Kriege.  Der Platz im Fußballstadion mit den Transparenten der Fans reicht für die lange Liste verbrecherischer Kriege nicht aus. Überall, wo der Kapitalismus seine Profite und seine Vormachtstellung gefährdet sieht, greift er zur brutalen Unterdrückung, zur Gewalt und zum Krieg. Der völkerrechtswidrige verabscheuenswürdige Krieg gegen Jugoslawien/Serbien unter maßgeblicher deutscher Beteiligung (Grüne/SPD) war Zeitenwende und Türöffner für fortlaufende deutsche Kriegsunterstützung weltweit. Bestätigt die Aussage des französischen sozialistischen Abgeordneten Jean Jaurès:

„Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen“. 

Die Zeitung „Global Times“ schrieb jüngst: Die „NATO (hat) das Etikett „kriminelle Organisation verdient…Unterm Strich haben die NATO-Streitkräfte seit den 1990er Jahren Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen, aber heute ist es wichtig, dass die öffentliche Welt die NATO als Bedrohung für den Frieden und die Sicherheit der Menschheit anerkennt. Seine Serienprovokationen stellen die größte Gefahr für unser Überleben als Spezies dar.“

In vielen Ländern herrscht Krieg und Zerstörung. Die USA haben alle deeskalierenden und rüstungsbegrenzenden internationalen Verträge einseitig aufgekündigt und drohen damit, auch Atombomben als Erstschlagwaffen einzusetzen. Diese Drohung, die derzeit vor allem gegen Russland und China gerichtet ist, darf nie Realität werden. Im Gegensatz zur NATO/USA hat sich sowohl China als auch Russland prinzipiell gegen die Option eines atomaren Erstschlags ausgesprochen. Es wäre im Rahmen einer atomaren Eskalationsspirale der Untergang der Menschheit. Die „Weltuntergangsuhr“ der „Atomic Scientists“ steht nun bereits auf 90 sec. vor Mitternacht, dem alles zerstörenden atomaren Winter.

Diese menschheitsgefährdenden Bedrohungen zu verhindern muss unsere Sache sein. Die Sache aller(!) friedliebenden Menschen.

Gehen wir am 1. September auf die Straße – gegen Krieg und Hochrüstung – für verhandeln statt schiessen – für die sofortige Aufnahme von Friedensverhandlungen – den Kriegstreibern in den Arm fallen

Frieden geht nur gemeinsam mit Russland und China!

In Schleswig-Holstein, in Hamburg und weltweit werden wieder die Menschen für Frieden und Abrüstung auf die Straße gehen. Termine Antikriegstag

In Hamburg ruft das „Hamburger Forum für Völkerverständigung und weltweite Abrüstung“ zu einer Demonstration mit Kundgebung auf. Hamburg 1. September 15:30 Hachmannplatz

Und es ist ein solcher Schrei,
Dass die Berge beben,
Eine Flammenwüstenei,
Meere sich erheben,
Wenn nicht Friede wird auf Erden,
Was soll aus uns allen werden?

(Johannes R. Becher/Hanns Eisler 1950)

Verfassungsbeschwerde gegen Maulkorb für Kriegsgegner

Die Vorsitzenden der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) Wera Richter und Patrik Köbele haben gemeinsam mit dem Juristen Dr. Dr. Ralf Hohmann Verfassungsbeschwerde gegen die Neufassung des § 130 des Strafgesetzbuches eingelegt. Sie argumentieren, dass die Neufassung des Paragrafen einen Verstoß gegen die grundgesetzlich gesicherte Meinungsfreiheit und die grundgesetzlich vorgeschriebene Bestimmtheit eines Gesetzes darstellt. Die Verfahrensweise der parlamentarischen Beschlussfassung als sogenanntes „Omnibus-Gesetz“, also als Anhang eines anderen Gesetzes ohne inhaltlichen Bezug wird vor allem deshalb moniert, weil das Gesetz „ohne tiefgehende parlamentarische Befassung durchgepeitscht worden ist“, wie Wera Richter und Patrik Köbele erklären.

Wera Richter und Patrik Köbele erklären weiter: „Wurde der Volksverhetzungsparagraf in der Vergangenheit viel zu selten gegen die Leugnung und Verharmlosung der Verbrechen des Faschismus eingesetzt, so soll er jetzt als Waffe gegen alle die genutzt werden, die die Aufrüstungs- und Kriegspolitik, die die NATO-Gefolgschaft der Bundesregierung ablehnen. Das ist Teil einer Politik des reaktionären Staatsumbaus, die wir auf allen Ebenen, auch auf der juristischen, bekämpfen. Wir gehen davon aus, dass die Neufassung des Gesetzes verfassungswidrig ist.“ 

Der Antrag ist unter: kurzelinks.de/verfassungsbeschwerde veröffentlicht.

Wir trauern um unsere Genossin Marianne Wilke

geb. 29. Juli 1929    gest. 17. Juli 2023

Aufrecht und überzeugend kämpfte Marianne bis zuletzt als Kommunistin, zunächst in der KPD und später in der DKP.

Sie war eine Friedensfreundin, hat die Kampagne „Kampf dem Atomtod“ in Wedel maßgeblich mit organisiert. Die Ostermärsche von 1960 bis 2023 hat sie – oft als Rednerin – alle begleitet, in den letzten Jahren auch am Rollator. Die Friedenswerkstatt Wedel wäre ohne sie nicht denkbar; in Schleswig-Holstein war sie treibende Kraft bei vielen Friedensaktionen. Begonnen hat sie diese Aktivität in den 1950iger Jahren als Besetzerin von Helgoland, damit die als Bomben-Testgelände der britischen Royal Air Force genutzte Hochseeinsel wieder zum Wohnort der Helgoländer werden konnte. Als sie aufgrund ihrer kommunistischen Weltanschauung ihre Arbeit im Kindergarten verlor, hat sie nochmal eine neue Ausbildung als Altenpflegerin erfolgreich absolviert und war hoch angesehen an ihrem Arbeitsplatz. Als Antifaschistin war sie Ehrenvorsitzende der VVN-BDA in Schleswig-Holstein und hat als Zeitzeugin auf unzähligen Veranstaltungen Schüler über die Gefahr von rechts informiert. Dabei war sie stets sehr warmherzig, aufgeschlossen und authentisch, eine echte Ansprechpartnerin für alle Altersgruppen.  Für diese Arbeit wurde sie 2015 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Marianne hat über die Grenzen von Schleswig – Holstein hinaus Spuren hinterlassen. Wir verneigen uns vor Ihrer Lebensleistung, sie wird uns fehlen. Als Vorbild für uns werden wir in ihrem Sinne unsere Arbeit und unseren Kampf für eine bessere Welt fortsetzen.

Noch vor gut einem Jahr hat sie uns in einem beeindruckenden „Zeitzeugengespräch“ in Kiel über ihr Leben, die Verfolgung vor und nach der Befreiung vom Faschismus und den andauernden Kampf als Kommunistin, Antifaschistin und Friedenskämpferin eindrucksvoll berichtet. Der Beitrag kann hier nachgehört werden.

Teil 1 bis 1945
Teil 2 von der Befreiung vom Faschismus bis heute