geb. 29. Juli 1929    gest. 17. Juli 2023

Aufrecht und überzeugend kämpfte Marianne bis zuletzt als Kommunistin, zunächst in der KPD und später in der DKP.

Sie war eine Friedensfreundin, hat die Kampagne „Kampf dem Atomtod“ in Wedel maßgeblich mit organisiert. Die Ostermärsche von 1960 bis 2023 hat sie – oft als Rednerin – alle begleitet, in den letzten Jahren auch am Rollator. Die Friedenswerkstatt Wedel wäre ohne sie nicht denkbar; in Schleswig-Holstein war sie treibende Kraft bei vielen Friedensaktionen. Begonnen hat sie diese Aktivität in den 1950iger Jahren als Besetzerin von Helgoland, damit die als Bomben-Testgelände der britischen Royal Air Force genutzte Hochseeinsel wieder zum Wohnort der Helgoländer werden konnte. Als sie aufgrund ihrer kommunistischen Weltanschauung ihre Arbeit im Kindergarten verlor, hat sie nochmal eine neue Ausbildung als Altenpflegerin erfolgreich absolviert und war hoch angesehen an ihrem Arbeitsplatz. Als Antifaschistin war sie Ehrenvorsitzende der VVN-BDA in Schleswig-Holstein und hat als Zeitzeugin auf unzähligen Veranstaltungen Schüler über die Gefahr von rechts informiert. Dabei war sie stets sehr warmherzig, aufgeschlossen und authentisch, eine echte Ansprechpartnerin für alle Altersgruppen.  Für diese Arbeit wurde sie 2015 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Marianne hat über die Grenzen von Schleswig – Holstein hinaus Spuren hinterlassen. Wir verneigen uns vor Ihrer Lebensleistung, sie wird uns fehlen. Als Vorbild für uns werden wir in ihrem Sinne unsere Arbeit und unseren Kampf für eine bessere Welt fortsetzen.

Noch vor gut einem Jahr hat sie uns in einem beeindruckenden „Zeitzeugengespräch“ in Kiel über ihr Leben, die Verfolgung vor und nach der Befreiung vom Faschismus und den andauernden Kampf als Kommunistin, Antifaschistin und Friedenskämpferin eindrucksvoll berichtet. Der Beitrag kann hier nachgehört werden.

Teil 1 bis 1945
Teil 2 von der Befreiung vom Faschismus bis heute