Positionen der DKP Kiel zur Fusion von GNYK & Lürssen

Image: Matthias Süßen (matthias-suessen.de), Licence: license CC BY-SA, via Wikimedia Commons

Mitte Mai teilten „German Navel Yards Kiel (GNYK)“ sowie die „Lürssen-Gruppe“ die Fusion ihrer Kriegsschiffsparten zu einem neuen gemeinsamen Unternehmen mit. „Lürssen“ werde die Mehrheit halten und die Führung des Unternehmens übernehmen, wurde verkündet. Dieser Zusammenschluss geschah unter Förderung der Bundesregierung, um eine Konzentration im Deutschen Marine Schiffbau zu befördern.

Der Fusion vorausgegangen war die Ausschreibung des Mehrzweckkampfschiffs MKS 180, welche an die niederländische „Damen Schelde Naval Shipbuilding B.V.“ in Kooperation mit „Lürssen“ gegangen war. Hier hatte „GNYK“, ebenfalls Mitbewerber, noch protestiert und sich rechtliche Schritte vorbehalten, welche sie inzwischen allerdings selbstverständlich zurückgezogen haben.

Der bisher größte deutsche Kriegsschiffbauer, „ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS)“, war auch in die Gespräche über eine Fusion einbezogen. Offensichtlich wurde man sich aber nicht einig, weshalb „TKMS“ nun andere Pläne verfolgt. Es gibt Gespräche mit der italienischen Marine Werft „Fincantieri“, Europas größter Kriegswerft, welche eine enge Zusammenarbeit mit der französischen „Naval  Group“ betreibt. Ziel scheint es zu sein, zum europäischen Champion im Kriegsschiffbau zu werden.

Was sagt die IG Metall zur Fusion

„Wir erwarten verbindliche Zusagen zur Sicherung der Standorte und Arbeitsplätze“, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste. „Die Tarifverträge müssen bei der Fusion erhalten bleiben. Außerdem muss das neue Unternehmen klare Strukturen haben, die die Mitbestimmung der Arbeitnehmervertreter garantieren.“ In dem Zusammenschluss der beiden Unternehmen sieht die IG Metall eine Stärkung des Marine-Überwasserschiffbaus in Deutschland. „Die Fusion kann allerdings nur ein erster Schritt sein. Bei der weiteren Konsolidierung muss „Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS)“ einbezogen werden“, so IG Metall-Bezirksleiter Friedrich weiter. „Es braucht eine Gesamtlösung für Unter- und Überwasserschiffbau in Deutschland, um dann eine europäische Strategie zu entwickeln.“ (IG Metall Küste 14.05.2020)

Warum die Fusion

Es geht im Wesentlichen um weitere Konzentrationsprozesse im Schiffbau um diesen einerseits profitabler zu machen. Da sowohl der U-Boot-Bau, als auch seit kurzem der Überwasserkriegsschiffbau, Schüsseltechnologien sind, würde ein nationaler Champion mit ziemlicher Sicherheit nahezu alle Aufträge der Bundeswehr erhalten, als auch international mehr Aufträge erhalten als die bisher existierenden Kriegsschiffbauer.

Gleichzeitig können doppelt Strukturen abgebaut werden und das Unternehmen so „schlanker“ gemacht werden. De Facto würden also Arbeitsplätze abgebaut. Gleichzeitig geht es auch darum ein Schritt halten mit anderen Akteuren auf dem Europäischen Kriegsschiffmarkt wie „Fincantieri“ und der „Naval Group“ zu ermöglichen.

Was sind die Auswirkungen

Die Auswirkungen sind eine weitere Konzentration des neuen Werftenkonzerns auf den Kriegsschiffbau und damit verbunden die Konzentration auf eine Produktion, welche vom Töten und Morden in aller Welt profitiert.

Den Wiederstand der IG Metall braucht dabei leider niemand zu fürchten, denn sie möchte stattdessen diese Branche stärken. Das ist traurig aber der aktuelle Stand des Bewusstseins innerhalb der Rüstungsbetriebe und leider auch des Bewusstseins vieler Funktionäre der IG Metall.

Die DKP bleibt dabei:

Die Ostsee muss ein Meer des Friedens werden!

Rüstungskonversion statt Kriegsproduktion!

Weitere Informationen:

https://www.jungewelt.de/artikel/379370.kleinere-lösung-fusion-im-kriegsschiffbau.html

Quellen:

https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8280/

https://www.igmetall-kueste.de/aktuell/news/ig-metall-k-ste-arbeitspl-tze-und-standorte-m-ssen-bei-konsolidierung-im-marineschiffbau-gesichert-werden