Seit Gründung der Deutschen Kommunistischen Partei hat der Umwelt- und Klimaschutz, der Kampf gegen die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen einen herausragenden Stellenwert in der politischen Agenda unserer Partei.

Bereits Anfang der 70er Jahre startete die DKP das Pilotprojekt Umweltmesswagen“, um die Verpestung der Luft, des Wassers und des Bodens zu untersuchen und zu skandalisieren. Ebenfalls zu dieser Zeit startete die DKP-Betriebsgruppe des Chemiekonzerns BASF eine Öffentlichkeitskampagne, um den beabsichtigten Bau eines AKW’s im Herzen der Werksanlage zu verhindern.  Dieser potenzielle Supergau-Sprengsatz inmitten der explosionsträchtigen Chemieindustrie konnte nach intensiven Protesten der Bevölkerung verhindert werden.

Weitere bundesweite Aktionen der DKP, wie z.B.  gegen die Verseuchung des Rheins, gegen die Vergiftung der Luft, des Grundwassers und des Bodens folgten.

Die Zeiten haben sich geändert, die Bedrohung der Menschheit durch die wissenschaftlich nicht mehr leugnende Klima- und Umweltkatastrophe hat ein extrem bedrohliches Ausmaß erreicht. Immer mehr Menschen sind verunsichert. Fordern Einhalt und Umkehr. Aber wohin soll’s gehen?

Ende September führte die DKP Kiel eine Veranstaltung zum Thema

„Umweltschutz im Kapitalismus: Was ist nötig? – Was ist möglich?“

durch.

Hierzu referierte die Umwelt-Mikrobiologin Dr. Tina Sanders. Als langjährige Wissenschaftlerin verfügt sie über einen weiten Erfahrungshorizont sowohl in nationalen als auch internationalen Forschungsprojekten.

Aktuelle Forschungsvorhaben vor Ort befassen sich mit Untersuchungen in Permafrost Gebieten Sibiriens und zur Situation der Schadstoffeinträge in die Unterelbe/Nordsee und negative Auswirkungen in der Arktis.

In dem Beitrag wurden u.a. folgende aktuelle Klima- und Umweltpolitische „Hotspots“ erörtert:

  • Stand der Diskussion um Treibhausgase und Veränderungen im Stickstoffkreislauf

  • „Tipping Points“ (Umschlagspunkte) und „planetary boundaries“ (planetarische/ökologische Belastungsgrenzen)

  • Stickstoffeintrag und Umweltbelastung durch den Schiffsverkehr

  • Mobilitäts- und Verkehrsinfrastruktur (Umbau der Automobilindustrie und was sonst?)

  • Rolle der Bewegungen „Fridays for Future“ und „Scientist for Future“ in der aktuellen Diskussion

  • Ist die CO2-Steuer ein Lösungsansatz? Wer profitiert? Wer verliert?

  • Wer ist für die Umweltzerstörung und den Klimawandel verantwortlich? Wie ist das Kräfteverhältnis von Angebotsmacht und Verbraucherabhängigkeit (Konsumverhalten)?

  • Gibt es einen kapitalismusimmanent nachhaltigen Ausweg aus der Umwelt- und Klimakatastrophe?

  • Müssen nicht auch Kapitalisten ein Interesse an einer intakten, nachhaltigen Umwelt und der Verhinderung einer Klimakatastrophe haben?

„Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn.  Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens.“

 

Karl Marx, „Das Kapital“, Band 1 (MEW Bd.23, S.788, Fußnote 250) Marx zitiert den englischen Gewerkschaftsfunktionär Thomas Joseph Dunning

Der Vortrag macht deutlich: Der Klimawandel ist die derzeit wohl wichtigste ökologische Krise. Und es gibt wirksame Gegenstrategien. Sie müssen ergriffen und vorangetrieben werden. Gemeinsam!

 

 

 

 

 

 

Audio-Datei (Vortrag Tina Sanders) .mp3:

Audio-Datei (Fragen und Antworten der anschließenden Diskussion) .mp3:

Weitere Informationen zur Positionierung der Kommunistinnen und Kommunisten finden sie hier:

  • „Marxismus & Ökologie“. Marxistische Blätter 2_2019

www.neue-impulse-verlag.de/shop/item/9783961700257/marxismus-okologie-von-redaktion-marxistische-blatter-paperback

 

  • Umweltschutz heißt Abrüstung

www.unsere-zeit.de/profi-klimakiller-58826